Bilder meiner Mutter
In Gedenken
Maren Bahrke, geborene Voth, 1934 – 2022
Wo komme ich her? Unsere Eltern spielen in unserem Leben eine zentrale Rolle, wie auch immer das Verhältnis ist. Die Beziehung zu meinen Eltern hat sich im Laufe des Lebens öfter gewandelt, aber am Ende war ich mit beiden in großem Frieden. Jemanden, der einem so nahesteht, zu portraitieren ist für mich jedes Mal eine besondere Herausforderung.
Nach dem Tod meines Vaters, Ende 2019, mussten wir drei Töchter uns mehr und mehr um unsere Mutter kümmern. Im April 2022 beschlossen wir zusammen mit ihr, dass sie zu mir zieht. In ihrem letzten halben Jahr konnte sie hier noch mal richtig aufleben, fing an, mit dem Rollator das Viertel zu erkunden, und fühlte sich rundum wohl.
Ich hätte mir nie träumen lassen, dass wir am Ende unserer gemeinsamen Zeit uns so nahekommen würden. Fast auf den Tag drei Jahre nach meinem Vater begab sie sich dann bei mir in meiner Atelierwohnung auf ihre letzte Reise. Am Sterbebett konnte die große Familie zusammen von ihr Abschied nehmen.
Wie schon meinen Vater habe ich sie für die Traueranzeige gezeichnet und für die Abschiedsfeier im Ruheforst portraitiert. Vier Wochen vor ihrem Tod fotografierte ich sie noch auf meinem Atelier-Thron. Zu Lebzeiten hat es mit dem Portrait nicht mehr geklappt, aber nun hatte ich eine gute Vorlage, um sie so einzufangen, wie sie war.
Zu meinem Offenen Winteratelier wollte ich, wie 2019 in Gedenken an meinen Vater, Bilder zu Ehren meiner Mutter zeigen und sie und ihr Leben mit meiner Arbeit würdigen. Nach Vorlagen von alten Fotografien zeichnete ich die dreijährige Maren mit gefiedertem Gesellen. Für die junge Maren wählte ich ein Foto, das 1960 auf der Überfahrt nach New York entstand. Bereits 2003, 2004 und 2008 hatte ich sie im Rahmen meiner Ahnengalerie portraitiert. Zum Schluss entstand das Totenbildnis. Noch am Totenbett habe ich, allein mit ihr im Zimmer, die Ruhe finden können, mehrere Skizzen anzufertigen. Für die Ausstellung wollte ich die Zeichnungen dann verfeinern. Dabei wurde mir aber klar, dass ich den Moment des Übergangs – diesen fast heiligen Moment mit seinem außergewöhnlichen Lichtspiel im Raum zu ihrer Todesstunde – in einem Gemälde festhalten möchte.
Dem verstorbenen Elternteil in der Arbeit, im Portraitieren so nahe sein zu können ist für mich ein großes Privileg und intensive Trauerarbeit.
Wo komme ich her? Unsere Eltern spielen in unserem Leben eine zentrale Rolle, wie auch immer das Verhältnis ist. Die Beziehung zu meinen Eltern hat sich im Laufe des Lebens öfter gewandelt, aber am Ende war ich mit beiden in großem Frieden. Jemanden, der einem so nahesteht, zu portraitieren ist für mich jedes Mal eine besondere Herausforderung.
Nach dem Tod meines Vaters, Ende 2019, mussten wir drei Töchter uns mehr und mehr um unsere Mutter kümmern. Im April 2022 beschlossen wir zusammen mit ihr, dass sie zu mir zieht. In ihrem letzten halben Jahr konnte sie hier noch mal richtig aufleben, fing an, mit dem Rollator das Viertel zu erkunden, und fühlte sich rundum wohl.
Ich hätte mir nie träumen lassen, dass wir am Ende unserer gemeinsamen Zeit uns so nahekommen würden. Fast auf den Tag drei Jahre nach meinem Vater begab sie sich dann bei mir in meiner Atelierwohnung auf ihre letzte Reise. Am Sterbebett konnte die große Familie zusammen von ihr Abschied nehmen.
Wie schon meinen Vater habe ich sie für die Traueranzeige gezeichnet und für die Abschiedsfeier im Ruheforst portraitiert. Vier Wochen vor ihrem Tod fotografierte ich sie noch auf meinem Atelier-Thron. Zu Lebzeiten hat es mit dem Portrait nicht mehr geklappt, aber nun hatte ich eine gute Vorlage, um sie so einzufangen, wie sie war.
Zu meinem Offenen Winteratelier wollte ich, wie 2019 in Gedenken an meinen Vater, Bilder zu Ehren meiner Mutter zeigen und sie und ihr Leben mit meiner Arbeit würdigen. Nach Vorlagen von alten Fotografien zeichnete ich die dreijährige Maren mit gefiedertem Gesellen. Für die junge Maren wählte ich ein Foto, das 1960 auf der Überfahrt nach New York entstand. Bereits 2003, 2004 und 2008 hatte ich sie im Rahmen meiner Ahnengalerie portraitiert. Zum Schluss entstand das Totenbildnis. Noch am Totenbett habe ich, allein mit ihr im Zimmer, die Ruhe finden können, mehrere Skizzen anzufertigen. Für die Ausstellung wollte ich die Zeichnungen dann verfeinern. Dabei wurde mir aber klar, dass ich den Moment des Übergangs – diesen fast heiligen Moment mit seinem außergewöhnlichen Lichtspiel im Raum zu ihrer Todesstunde – in einem Gemälde festhalten möchte.
Dem verstorbenen Elternteil in der Arbeit, im Portraitieren so nahe sein zu können ist für mich ein großes Privileg und intensive Trauerarbeit.